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Queer Szene in Wien

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Dieser Artikel ist eine Reaktion auf den Blogpost von Marco Schreuder vom 17. März 2010.

Auf so einen Blogpost hab ich schon lange gewartet! Als bisexueller Junge war ich das erste mal mit 15 Jahren auf einem CSD und bis heute bleibt ein schlechter Beigeschmack bei dieser Veranstaltung.

Das Grundproblem der Wiener Szene ist, meiner Meinung nach, die Kommerzialisierung und der stark homogenisierende Gruppenzwang, beides ist Offensichtlich bei dieser Veranstaltung und prägt stark das Bild des “Anderssein” in der Österreichischen Gesellschaft.

Viele hetero Freunde und Bekannte haben eine offenere und unverkrampftere Lebenseinstellung zu Homosexualität und Sexualität im Allgemeinen als die meisten Menschen, die ich in “der Szene” kennen gelernt habe.

Die Regenbogenparade ist Ausdruck dieser parallel Realität und Feier des Anderssein.
Ich sehe es keineswegs als schlecht an, wenn Menschen ihre Diversität offen zeigen, ich fände es wunderbar wenn wir dazu die verkrampfte Ringstrasse zu unserer Bühne machen. Aber muss es jedes Jahr immer dieselbe retro Homonormative Show sein?
Wo bleiben die Schwulen Punks, die lesbischen Akademikerinnen, die HipHop Jungs oder die ethno Frauen? Wo wäre überhaupt ihr Platz zwischen all den GoGo Tänzern, Kommerz Disco Wagen und Poppers Werbern auf der Parade?
Die Grünen und die GAJ sind noch am ehesten wirklich Offen in diesem Spektrum, trotzdem sehe ich in diesem kommerziellen Zirkus keinen Platz für mich als sexuell selbstbestimmten Aktivisten.

Politisch ist die Parade eindeutig ein machtvolles Instrument und auch  ein wertvoller Indikator in restriktiveren Gesellschaften. Aber spiegelt die Parade wirklich die Lebensrealität und politischen Forderungen der vielfältigen homosexuellen Lebensrealitäten Österreichs? Oder wird sie zu 95% geprägt durch die Handvoll Wiener Szene Lokale?

Vor einigen Jahren haben wir mit der Wiener Neustädter LesBiSchwulen Jugendgruppe “Junx” versucht den Demonstrationscharakter mehr herauszustreichen! Ein Jugendwagen mit HipHop und geschmückt mit Klischee-Sprüchen. Auf einmal gab es dort auch Jugendliche auf diesem Truck, Leute die sonst eher abseits der Parade stehen.

Junx Wagen Regenbogenparade

Die Wiener Szene ist zum Beispiel verglichen mit den funktionierenden TransGender Szenen in Berlin ein kompletter Außenseiter, hier gibt es nur eine Art des Anderssein. Female to Male Transgender kommen nicht mal in einen Bruchteil der Schwulenlokale in Wien. Was sagen die Grünen zu dieser Art Türsteherpolitik?

Die Queer Szene muss aus mehr als normativen, kommerziellen Räumen und Lebenskonzepten bestehen. Ansonsten sollte die Parade ehrlicher werden und keinen Allgemeinen Anspruch der Repräsentation stellen.

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